Chromatische Notation auf 6 Linien pro Oktave
(einschließlich einiger sinnvoller Formatierungselemente)


Inhalt:
- Hintergrund (warum und wie?)
- Beispiele
- eine passende Grifftabelle für Barockflöte
- Erstellen von Notendiagrammen aus midi-Dateien mit Hilfe von Excel (oder OpenOffice)


NEU !  => schon alt!

Herkömmliche Notation (bereits seit einigen Jahren in Verwendung)

Beispiel: Ännchen von Tharau
oldnotes


Bei dieser Notation entsprechen die Linien und Zwischenräume zunächst der (nicht gleichstufigen) C-Dur-Tonleiter. Der Übergang zu anderen Tonarten wird aus dieser C-Dur-Tonleiter durch Anhebung (#) bzw. Absenkung (b) der vorhandenen Tonskala um (ca.) halbe Töne dargestellt. Die Übersichtlichkeit und Klarheit dieser Darstellungsweise ist mäßig - schon beim relativ einfachen G-Dur ist es ein Kreuz. Mit zunehmender Anzahl von Vorzeichen nimmt die Kompliziertheit weiter zu und die Lesbarkeit wird erschwert.

Beschränkt man sich jedoch auf die (große) Teilmenge der mit einem herkömmlichen Klavier (12 Tasten pro Oktave) passabel wiedergebbaren Musik (und setzt somit die sog. enharmonische Verwechselbarkeit abgesenkter und angehobener Grundtöne voraus), dann geht es durchaus auch einfacher.

Aus diesem Grunde ergeht der Vorschlag an die friedliebenden, friedensbewahrenden oder Frieden schaffenden Völker:

Statt des verkomplizierenden 5-linigen Notenliniensystems alternative Verwendung eines besseren (weil einfacher schreib- und lesbaren) Systems.
Die grafische Tonhöhendarstellung soll den Tonstufen einer zwölftonigen (zunächst gleichstufigen) chromatischen Tonleiter entsprechen.
Einer Oktave (Frequenzverdopplung) werden dazu 6 Notenlinien und 6 Zwischenräume zugeordnet (statt bisher jeweils 4).
Der Abstand von Linie zu benachbartem Zwischenraum beträgt jetzt überall und einheitlich einen Halbton (= 100 Cent = kleine Sekunde).
Der Abstand von einer Linie zur benachbarten Linie beträgt 200 Cent (= einen ganzen Ton  [="gr. Sekunde"]).


Wenn man mit einem C auf der Linie Nr. 1 beginnt, dann ergeben sich folgende Notenzuordnungen über 2 Oktaven:

Noten von "CrazyWorld" (
H.Mancini)
lognotes


Dieses System hat folgende Merkmale:

- Die Relationen der Tonhöhenabstände sind optisch erheblich korrekter abgebildet als im herkömmlichen System
   (wo Fehldarstellungen bis zu 50...100% betragen können [Halbton gleich wie Ganzton].) Für gleichstufige Stimmung ist die Tonhöhenabbildung exakt.
   (Das Frequenzverhältnis von einer Notenline zum darüberliegenden Zwischenraum beträgt in dem Fall immer exakt  2^(1/12)=1,05946... [.. := Tonabstand 100 Cent])
- Transponieren kann durch einfaches vertikales Verschieben des gesamten Notensatzes erfolgen.
   Ebenso wäre aber auch die geänderte Zuordnung der Grundnote (y=1) möglich.
- die exakte Festlegung der Tonhöhe bzw. Oktave kann mit einem "Oktavschlüssel" erfolgen: z.B. 1=C4  oder mit einer Frequenzangabe (z.B. 440Hz=10=a)

Stimmungen
- Abweichungen von der gleichstufigen Stimmung - z.B. Temperierte Stimmungen - können durch einen dem Musikstück vorangestellten Stimmungsschlüssel angegeben werden, welcher die Abweichung jeder (benutzten) Notenposition (Linie bzw. -zwischenraum) von der gleichstufigen Stimmung (z.B. in +/- Cent) angiebt.


Zusätzliche Darstellungselemente


neu !  (hier) im März 2011
Einem Hinweis von Dr. Wolfram Hoppe (Dozent der Hochschule für Kirchenmusik Dresden) folgend
fand sich:   http://musicnotation.org/musicnotations/6lines.html

 
Demnach erweisen sich die hier vorgeschlagenen "Neuerungen" (im Kern) bereits (spätestens) seit Mitte des 19. Jh.
beginnend Heinrich Richter 1847,
(später Hans Sacher, Karl Schumann, Heinrich Vincent, Hermann-Josef Wilbert, Kazimierz Wolf)
Gustave Decher  1877, August Ambros 1883,Walter H. Thelwall 1897  
Hans Krenn 1910, Cor Pot 1931, Constance Virtue 1933,
John Leon Acheson 1936, Henri Carcelle 1977, Klaus Lieber 1983  

und viele andere!
...als auf der Tagesordnung stehend!  

...wurden aber - vermutlich wegen anderweitiger Prioritätensetzungen (Weltkriege etc.) - auch später immer wieder verschoben.
Dazu muß es nicht noch einmal kommen!!!

Als wesentliches Hindernis für eine Umstellung dürften neben dem traditionsbewußten Beharrungsvermögen vieler Musiker
die erforderliche Umschreibung der Notenbestände sein, welche ohne moderne Komputer
sehr aufwändig ist.

International am populärsten wurde bisher wohl das Klavarskribo genannte System des Niederländers Cor Pot,
bei welchem die Notenlinien den schwarzen Klaviertasten entsprechen und vertikal verlaufen.
(Für Klavarskribo werden ca. 10000 Benutzer außerhalb Deutschlands geschätzt) 


weitere Weblinks zu chromatischer / alternativer Notation


Die nachfolgenden Beispiele sind aus midi-Dateien gewonnene Excel-Diagramme.

Beispiele:

Kinderlied: "Es war eine Mutter, die hatte vier Kinder"
es-war-eine-mutter-die-hatte-vier-kinder.png
Link zur Excel-Datei

Rauten sind als Tonsymbole besonders geeignet.
Um auch bei sehr eng stehenden Noten diese noch trennen zu können, wird der TonAnfang als dunkle, volle Raute mit weißem Rand gewählt.
Das Tonende ist eine etwa gleichgroße leere Raute mit dunklem (z.B. rotem) Rand.
Die Oktavengrenzen (wie Linie 12) sind besonders fett, die Oktavenmitte (Linien 6, 18) sind halbfett zur schnelleren Orientierung im Liniensystem.

Zur noch sicheren Orientierung kann man z.B. auch noch die 9. Linie schwach (grau) hinterlegen (siehe nachfolgende Abb.).


Kanon (Pachelbel)
ordinary-people.png
Link zur Excel-Datei


JSB-Air-B
jsb-air-B.PNG

=> in SchwarzWeiß (mit Grau)                                             ( jsb-Air-A-Trompete.png besser für Trompete)

Circle Game (Joni Mitchel)
circle-game-B-red.PNG

Anmerkung zu möglicher alphanumerischer Notierung und Signaturen...
In CircleGame mitt dargestellt sind Zahlenfolgen, welche die Tonhöhen-Abfolge angeben   (,-12=minus 12 Hälbtöne[-1Oktave];   3-12=+3Halbtöne, minus 1HT, +2HT ) ,
zusätzlich mit gelegentlichen Hinweisen zu besonders kurzen und langen Tonlängen:   
                      Bsp.:         -2'0'0::    =   2 HalbTöne nach unten, Ton insgesamt 3x,     die ersten beiden mal als besonders kurzer' Ton, der letzte hingegen sehr:: lang.
Aus diesen alphanumerischen Zeichenfolgen (hier "Sig2" genannt)  läßt sich die Melodie noch recht gut wieder reproduzieren. (Man kann danach spielen und gut Intervalle üben!)
Durch weitere Reduzierungen erhält man noch kürzere Signaturen, welche dann gut als Fingerabdruck von Melodien gut geeignet sind.  => Signaturen




aus Zauberflöte:
kdn-a-all.PNG
                                                                                                        ...in s/w


Fantasie No.10 (G.F.Telemann)
G.F. Telemann Fantasie No.10

                                            ...als Audiosample, gespielt von Erik Bosgraaf  (3.Stück in der Auswahl)
                                    oder ...als Audiosample, gespielt von Stefan Temmingh  (auf youtube)



Eine dazu passende Grifftabelle für Blockflöten  (barock und in engl. Notation, d.h. deutsch h => b).

Grifftabelle-01s.png
Grifftabellen
Die grünlich markierten Felder können zur anfänglichen Griff-Erleichterung auch offen gelassen werden -
es ergeben sich dadurch nur geringe Tonabweichungen (je heller - desto geringer).

Genaue Benutzungsanleitung:       1. Grifftabelle ausdrucken.     2. üben...und...     3. einfach schön flöten - zusammen  oder  solo.





=> Umwandlungs-Prozedur für einzelne Stimmen aus Midi-Dateien in die Tondiagramme (nur für Freaks!)


Die Anfänge von  >100 bekannten, gut mit Flöte spielbaren Liedern/Stücken in pdf-Datei




Notabello
LogNotes (logged notes, logical notes)
EquiNotation (Equidistant note lines)
ProtestNote (against the old system)
QNote(highQuality and in memoriam of Kuno)
ChromNote(ChromaticNotation)
Cromwell (Chromatic well noted)
Chromagnon(Chromatic,magnificient notation and probably already used by the Cromagnon people but forgotten later on)